Haferprotein als Alternative zu tierischen Eiweißquellen
Eiweiße (Proteine) sind ein relevanter Teil der täglichen Ernährung, schließlich zählen sie zu den drei wichtigsten Hauptnährstoffen für den menschlichen Körper. Als Proteinquelle kommen Ihnen vermutlich zunächst Lebensmittel tierischen Ursprungs in den Sinn. Dabei gibt es viele pflanzliche Alternativen zu Fleisch und Quark, die einen hohen Proteingehalt vorzuweisen haben.
In diesem Blogbeitrag konzentrieren wir uns auf Haferproteine. Diese bringen nämlich viele Vorteile mit sich – und die sind nicht nur für Veganer und Veganerinnen interessant.
Wieso sind Proteine wichtig?
Grundsätzlich setzen sich Proteine aus unterschiedlich verknüpften Aminosäuren (auch Proteinbausteinen) zusammen. Diese tragen unter anderem zum Aufbau und Erhalt von Muskeln, Knorpel und Bindegewebe bei, spielen aber auch eine Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern und dem Transport von Sauerstoff und Fett. Kurzum: Sie sind überlebenswichtig für den menschlichen Körper.
Man nimmt dabei eine Einteilung in nicht essentielle und essentielle Proteinbausteine vor. Letztere sind solche, die vom menschlichen Körper nicht selbstständig hergestellt werden können. Sie müssen durch Nahrung aufgenommen werden – zum Beispiel durch tierische Produkte wie Fisch, Fleisch und Milchprodukte. Aber auch über pflanzliche Lebensmittel wie Brokkoli, verschiedene Kerne und Nüsse oder eben als Haferprotein.
Womit wir auch schon zu den Unterschieden zwischen den zwei Arten von Proteinquellen kommen.
Pflanzliche vs. tierische Eiweiße
Der Grund aus dem viele Menschen – vor allem Sportler – tierische Proteine vorziehen, liegt an der höheren enthaltenen Menge an essentiellen Aminosäuren. Allerdings haben mehrere Studien in der Vergangenheit ergeben, dass die Aufnahme aus tierischen Quellen das Risiko erhöht, an Diabetes hohem Blutdruck zu erkranken. Eiweiße pflanzlichen Ursprungs hingegen senken dieses sogar und sind nicht schädlich. Darüber hinaus liefern sie mehr Ballaststoffe und sind besser verdaulich.
Auch eine Rolle spielt die biologische Wertigkeit. Sie bestimmt, wie schnell die Eiweiße verstoffwechselt (also zu körpereigenem Protein umgewandelt) werden können. 100 entspricht dabei einem Ei und steht für eine sehr gute Verwertung. Hier schneiden tierische Proteine meist etwas besser ab.
Aber: Unterschiedliche Proteinquellen können miteinander kombiniert werden, um die biologische Wertigkeit zu verbessern. Das funktioniert auch mit verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln. Zudem sollten Sie ohnehin auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten, bei der sich die unterschiedlichen Aminosäuren ergänzen.
Eigenschaften von Haferprotein
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um Eiweiß, das aus Hafer gewonnen wird. Dieser gilt in jeder Form als sehr hochwertiges und gesundes Getreide. Es enthält eine große Menge an essenziellen Aminosäuren. Dazu gehören insbesondere:
- Leuxin
- Isoleucin
- Valin
Dabei handelt es sich um sogenannte BCAAs, einen Aminosäure-Komplex, der unter anderem zu Muskelwachstum und -reparatur beiträgt. Außerdem ist er an der Wundheilung und am Stoffwechsel beteiligt.
Haferprotein enthält zudem SAA (Apolipoproteine). Diesen wird ein positiver Effekt auf Entzündungsprozesse zugeschrieben.
Darüber hinaus enthält Protein aus Hafer Tryptophan. Die Aminosäure nimmt Einfluss auf Stimmung und Leistungsfähigkeit und wirkt beruhigend – kein Wunder, denn es handelt sich dabei um eine Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin.
Die biologische Wertigkeit liegt bei 60.
Haferprotein – Vorteile bei der Nutzung
Das pflanzliche Eiweiß hat neben den oben genannten Eigenschaften weitere Vorzüge vorzuweisen. Haferflocken erleben gerade einen Boom und Sie können im Internet viele Rezepte für „Overnight-Oats“ und Frühstücksbowls finden, in denen diese enthalten sind. Bei der Aufnahme können Sie demnach sehr kreativ werden. Sie erhalten es aber auch in Form von Haferprotein-Pulver, das sich noch unkomplizierter anwenden lässt.
Zum einen handelt es sich bei Haferprotein natürlich um eine vegane Alternative zu tierischem Eiweiß.
Aber auch im Falle von unterschiedlichen Unverträglichkeiten und Allergien profitieren Sie von der Verwendung. Haferprotein ist laktose- und nahezu glutenfrei. Hinzu kommt, dass es auch gut verträglich für Allergiker und Allergikerinnen. Bei der Suche nach einer Alternative zu tierischen Proteinpulvern stolpert man immer wieder über häufige Allergene wie Soja und Hülsenfrüchte. Die Nutzung dieser können Sie mit Hafer umgehen.
Außerdem greifen Sie auf eine gesunde und vollkommen natürliche Möglichkeit zurück, essentielle Proteine aufzunehmen.
Haferprotein-Pulver: Anwendungsbereiche
In Pulverform lässt sich Haferprotein sehr unterschiedlich nutzen. Zum einen können Sie daraus einen klassischen Protein-Shake machen – beispielsweise mit Wasser oder einem Pflanzendrink Ihrer Wahl.
Auch in der Herstellung von Fleischersatzprodukten wird das Pulver vermehrt genutzt. Hier bildet es eine Alternative zu den häufig verwendeten Soja- oder Erbsenproteinen.
Aber auch darüber hinaus sind Ihnen nahezu keine kreativen Grenzen gesetzt. Nutzen Sie das Haferprotein-Pulver doch beispielsweise:
- in diversen Backwaren und Cerealien
- zur Herstellung von Proteinriegeln
- als Ergänzung in Eis und anderen Desserts
- in Suppen und Saucen
- als Alternative zu Milch
- in Shakes und Smoothies
- als Texturat in Fleischersatzprodukten
Vor dem Kauf: Qualitätsgaranten beachten
Wenn Sie sich für die Nutzung von Haferprotein entscheiden, sollten Sie vor dem Kauf einige Informationen einholen. In erster Linie sollte der Hafer aus einem gentechnikfreien Anbau kommen. Wenn Sie eine Glutenunverträglichkeit haben, achten Sie außerdem explizit auf diese Angabe. Es kann meist eine kleine Menge vorhanden sein. Sie erhalten aber auch Haferprotein, das gänzlich glutenfrei ist.
Zu guter Letzt ist natürlich auch der Geschmack ausschlaggebend. Wer nicht regelmäßig Haferprodukte wie Haferdrink oder Ähnliches zu sich nimmt, finden diesen oft etwas gewöhnungsbedürftig. Grundsätzlich hat qualitativ hochwertiges Haferprotein aber einen hervorragenden Geschmack.
Weitere Möglichkeiten, auf pflanzliche Proteine umzusteigen
Haferprotein ist nicht Ihr Fall und Sie sind auf der Suche nach einer anderen pflanzlichen Möglichkeit? Auch Reis-, Erbsen– und Hanfproteine bringen viele Vorteile mit sich.
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